Genau hinschauen bei Chemikalien

Wenn die Länder bei der Chemikalienprüfung zusammenarbeiten und das OECD-System mit einheitlichen Standards anwenden, können sie Bürger, Tiere und Umwelt besser schützen und gleichzeitig ihre Kosten senken.

Worum geht es?

Chemikalien sind ein fester Bestandteil unseres Lebens. Sie befinden sich in Gegenständen, die wir im Alltag nutzen – von Insektensprays über Arzneimittel, Sonnencreme und Computer bis hin zu Dämmstoffen, die die Energieeffizienz verbessern.

Chemikalien sind jedoch nicht nur nützlich, sondern können auch die Gesundheit der Menschen und die Umwelt schädigen. Daher tragen die Länder wesentliche Verantwortung dafür zu gewährleisten, dass Chemikalien sicher hergestellt und eingesetzt werden. Sie müssen dafür sorgen, dass Chemieunternehmen verschiedene Tests durchführen, ehe chemische Substanzen auf den Markt gebracht werden. Die Prüfung von Chemikalien ist von grundlegender Bedeutung, häufig aber auch sehr ressourcenintensiv und zeitaufwändig. Das Testen eines neuen Pestizids kann ein Unternehmen über 22 Mio. EUR kosten. Die Länder benötigen für die Überprüfung der Tests rund zwei Jahre.

Was wurde unternommen?

Die OECD hilft den Ländern bei der Erarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen und Instrumenten, die ihre Chemikalienmanagementsysteme so effizient und robust wie möglich machen und zugleich die menschliche Gesundheit und die Umwelt schützen.

Durch das OECD-System für die gegenseitige Anerkennung von Daten (Mutual Acceptance of Data – MAD) wird sichergestellt, dass ein Test, der in einem Land durchgeführt wird, in über vierzig weiteren Ländern anerkannt wird. Ohne ein entsprechendes System müssten die Tests in jedem Land, in dem die Substanz eingesetzt wird, wiederholt werden. Die am MAD-System teilnehmenden Staaten können darauf vertrauen, dass die in anderen Staaten gewonnenen Daten über die Prüfung der Sicherheit von Chemikalien verlässlich sind, wenn sie den OECD-Standards für das Testen chemischer Erzeugnisse und die Datenqualität entsprechen.

Was wurde erreicht?

Dank der OECD-Leitlinien für das Testen chemischer Erzeugnisse, des MAD-Systems und anderer OECD-Instrumente sind die Einsparungen für die Bürgerinnen und Bürger seit 2010 um 75 % gestiegen. Sie belaufen sich heute auf über 309 Mio. EUR jährlich. Durch ihre Zusammenarbeit im Chemikalienbereich verringern die Länder Doppelarbeit beim Testen und beseitigen nichttarifäre Handelshemmnisse. Dies erhöht die Sicherheit von Chemikalien für Mensch und Natur. Zudem werden sie effizienter und nachhaltiger entwickelt. Dies ist nicht nur kostengünstig, sondern rettet auch Zehntausenden von Labortieren das Leben, die häufig für Chemikalientests eingesetzt werden.

Weitere Vorteile des OECD-Programms sind z. B. der Informationsaustausch über Chemieunfälle zwischen den Ländern, um Präventionsmaßnahmen zu ergreifen bzw. sich besser auf solche Unfälle vorzubereiten. Außerdem gibt es harmonisierte Instrumente zur Feststellung der Risiken, die von potenziell gesundheitsgefährdenden endokrinen Disruptoren ausgehen.

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